Mittwoch, 19. August 2015

Die Mär vom "besorgten Bürger"

Liebe Leute, lang lang lang ist's her, dass ich einen Post verfasst habe. Mir fehlt leider einfach die Zeit dazu. Doch dieses Thema verlangt es einfach, dass ich mir die Zeit nehme und mir meine Wut von der Seele schreibe, bevor ich explodiere: Die Mär vom "besorgten Bürger", der doch eigentlich nur ein getarnter Fremdenfeind ist.



Mal ehrlich. Ich kann den ganzen Mist nicht mehr hören, dieses eklige rechte Zeug. Nennt euch meinetwegen "besorgte Bürger", für mich seid ihr nichts weiter als braunes Pack mit irgendwelcher Grütze im Kopf, die es nicht verdient "Gehirn" genannt zu werden.
- "Diese Asylschmarotzer soll hingehen, wo sie hergekommen sind!" - Wow, super Idee. Schicken wir doch dich mal in ein Kriegsgebiet, in dem du jeden Tag um das Leben deiner Liebsten und dein eigenes fürchtest. Soll echt traumhaft sein, da will man auf jeden Fall wieder zurück.
- "Das sind doch alles Wirtschaftsflüchtlinge, die nur nach Deutschland wollen, um unsere Arbeit zu klauen!" - 1.: Nope. 2.: Selbst wenn: Was ist verwerflich daran, in ein anderes Land zu ziehen, wenn man in seiner Heimat ein Leben ohne Arbeit und jegliche Möglichkeiten führen muss, obwohl man das Zeug zu mehr hätte? Viele Deutsche wandern doch auch aus, um in einem anderen Land ihr Glück zu versuchen. Werden die etwa gleich als "Wirtschaftsschmarotzer" beschimpft? Und um Louis C.K. zu zitieren: "Wenn jemand ohne Kontakte, Geld oder Sprachkenntnisse deinen Job wegnehmen kann, vielleicht bist du ja einfach scheiße?" ... burn. Das schmerzt euch, was? Aber hey, statt sich mal um die eigene Bildung zu kümmern und was aus sich und seinem Leben zu machen, hacken wir lieber auf anderen rum. Suuuper.
- Womit wir bei Punkt 3 wären: "Die integrieren sich gar nicht, die sollen gefälligst unsere Sprache lernen". Wie sollen sie sich denn bitte integrieren, wenn sie teilweise vollkommen traumatisiert aus Kriegsgebieten kommen und erst seit zwei Wochen da sind? Sollen sie sich bestenfalls ne Tracht anziehen und sich schon zum Frühstück die erste Halbe reinhauen, wie vermutlich ein Teil von euch "besorgten Bürgern"? Traurig wird's vor allem, wenn das jemand sagt, der zwar selbst in Deutschland geboren wurde, aber sich im Deutschunterricht wohl immer die Nägel lackiert oder Schiffe versenken gespielt hat. Folgendes kommt dabei raus: "Ich fühl mich als deutsche vereppelt" oder "wie kann man so viel scheisse lappern" (kein Scherz! LAPPERN!)
- "Für die Asylanten wird Geld ausm Fenster geworfen, aber uns fehlt das Geld für Kitas und Rentner!" - Das mag durchaus sein, dagegen sagt auch niemand etwas. Aber das ist DEFINITIV nicht die Schuld von Menschen, die vor dem Krieg fliehen, sondern der Politik. Lernt doch bitte hier zu differenzieren. Außerdem: Ja, es fehlt an Geld für Kitas und Rentner - aber die Lebensumstände in Deutschland sind nicht ansatzweise so schlimm wie ein Kriegsgebieten. Hier verhungert man nicht, auf unser Land fallen keine Bomben. In Freital wirft man zwar Steine auf Flüchtlinge, aber hey, immerhin ja nicht auf Deutsche, also ist ja alles paletti.
- "Ich bin stolz drauf, Deutscher zu sein!" - Wie kannst du darauf stolz sein?! Du hast verdammt nochmal NICHTS dafür getan, du bist einfach nur in Deutschland in nem Kreissaal als kreischendes blutverschmiertes Baby geboren worden! Damit hattest du immerhin schon mal mehr Glück in deinem Leben als ein Flüchtling. Soweit ich mich erinnern kann, kann man nur auf etwas stolz sein, wofür man was geleistet hat. Aber wenn für dich "Ich bin stolz drauf, Deutscher zu sein" gleichbedeutend ist mit "Ich bin Deutscher, also bin ich ein Übermensch und hetze gegen alle, die nicht Deutsch sind und wir Deutschen sollten für uns bleiben und Deutsch Deutsch Deutsch Deeeeutsch!", dann hast du nichts worauf du stolz sein kannst, sondern bist einfach selten dämlich und glaubst wahrscheinlich auch an Chemtrails und den Weihnachtsmann.
Und last but not least an die Netzredaktion der NPD, die einen wirklich sagenhaft hirnrissigen Artikel (Respekt dafür, so bescheuert muss man erst mal sein, das schaffen auch nicht alle.) veröffentlicht hat mit dem Titel "Asylbewerber könnten schwere Erkrankungen nach Deutschland bringen": Ihr seid doch selbst schon ne schwere Erkrankung, recht viel schlimmer kann es ja kaum noch werden.
So, vorübergehend fertig ausgekotzt. Das Wort zur Mitte der Woche.

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